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Erkunde die Geschichte von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit in Deutschland und den USA über die Jahrhunderte.

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1990
-
1993
Rassistische Gewalt und migrantische Gegenwehr

Nach der Wiedervereinigung erstarkte ein neuer deutscher Nationalismus, begleitet von eskalierender rassistischer Gewalt, darunter fast tägliche Übergriffe, Brandanschläge und Hetzjagden. Pogrome ereigneten sich in Hoyerswerda, Mannheim-Schönau und Rostock-Lichtenhagen. Amadeu Antonio Kiowa war eines der ersten Todespfer rassistisch motivierter Gewalt nach der Wiedervereinigung. 1992 starben in Mölln infolge eines Brandanschlags durch zwei Neonazis die zehnjährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayse Yilmaz und die 51 Jahre alte Bahide Arslan. 1993 wurden in Solingen bei einem rassistischen Brandanschlag Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4) ermordet. Um sich zu schützen und der rassistischen Gewalt etwas entgegenzusetzen, organisierten sich insbesondere Jugendliche der zweiten Generation landesweit in migrantischen antifaschistischen und antirassistischen Widerstandsstrukturen, wie "Antifaşist Gençlik" in Berlin. Musik, insbesondere Rap und Hip-Hop, entwickelte sich ebenfalls zu einem wichtigen Medium im Kampf gegen Rassismus. Im Jahr 1992 veröffentlichte die Hip-Hop-Gruppe Advanced Chemistry den Song "Fremd im eigenen Land". Er spiegelte das Lebensgefühl vieler junger Migrant*innen in Deutschland wieder.
©Archiv 2. Juni
Cover der Single von “Fremd im eigenen Land” der Hip-Hop-Gruppe Advanced Chemistry
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