Liebe Freundinnen, liebe Unterstützerinnen, liebe Verbündete,
die letzten Wochen waren für viele von uns herausfordernd. Trump wurde wiedergewählt, in Deutschland stehen Neuwahlen an, und in beiden Ländern – wie in vielen anderen – bestimmen migrationsfeindliche Politik und Rhetorik die Agenda. Seit Jahren wird diese Entwicklung von der sogenannten Mitte der Gesellschaft vorangetrieben und dient als Motor für autoritäre, rassistische und antidemokratische Strukturen. Menschenrechte werden verhandelbar gemacht, Millionen von Menschen entrechtet, ihrer politischen Stimme beraubt und als Sündenböcke für eine verfehlte Politik instrumentalisiert.
Anstatt über soziale Gerechtigkeit, bezahlbaren Wohnraum, den Klimawandel, niedrige Löhne oder marode Infrastruktur zu sprechen, dreht sich die öffentliche und politische Debatte fast ausschließlich um Migration – oft mit dem Ziel der Ausgrenzung und Spaltung.
Jetzt ist der Moment, um dem Rechtsruck entschlossen entgegenzutreten. Wir kämpfen weiter für eine Gesellschaft, die auf Menschenrechten und echter Teilhabe basiert. Wir fordern eine Kehrtwende in der Migrationsdebatte – weg von Ausgrenzung und Entrechtung, hin zu tatsächlicher Gleichberechtigung!
Am 23. Februar wird der Bundestag gewählt. Doch erneut bleiben über 11 Millionen Menschen vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder staatenlos sind – darunter 1,5 Millionen, die hier geboren wurden. Ihre Lebensrealitäten und Bedürfnisse spielen im Wahlkampf kaum eine Rolle, obwohl sie direkt und besonders stark von den immer rassistischeren politischen und medialen Debatten sowie drohenden Gesetzesverschärfungen betroffen sind.
Deshalb organisieren wir im Vorfeld der Bundestagswahl eine bundesweite Film- und Diskussionstour mit unserem Kurzfilm „Das Recht, Rechte zu haben“. Der Film beleuchtet die Kämpfe geflüchteter und nicht-geflüchteter Migrantinnen, BPoC sowie Romnja und Sint*izze um Gleichberechtigung und Zugehörigkeit. Er wirft kritische Fragen zu Staatsbürgerschaft, Staatenlosigkeit, Duldung und der Realität eines Lebens in einem Land auf, das so vielen die volle Teilhabe verweigert. Entstanden ist der Film im Rahmen der Kampagne „Pass(t) uns allen“ und wurde von uns und RomaniPhen e.V. erstellt.
Der Auftakt der Tour findet heute in Berlin und Köln statt. Ihr seid herzlich eingeladen, an den Vorführungen teilzunehmen, eure Geschichten zu teilen und gemeinsam zu diskutieren, wie wir uns – im Wahlkampf und darüber hinaus – für eine Gesellschaft einsetzen können, in der das Recht auf Rechte uneingeschränkt gilt.
Euer With Wings and Roots Team